Die Landtechnik hat sich in den letzten Jahren einem rasanten Wandel unterzogen. Während die Anzahl der landwirtschaftlichen Betriebe stetig abnimmt, wachsen die verbleibenden stetig und müssen immer größere Flächen und Herden bewirtschaften. Um diesen Herausforderungen gerecht zu werden, werden immer größere und leistungsfähigere Maschinen benötigt. Hier möchten wir Ihnen einige dieser Wunderwerke der Agrartechnik vorstellen und Ihnen spannende Fakten rund um das Thema vermitteln.
Moderne Landwirtschaft setzt auf Automatisierung
Um Sie auf die erstaunliche Entwicklung in der Landwirtschaft aufmerksam zu machen, möchten wir Ihnen einen Vergleich ans Herz legen: Im Jahre 1950 gab es in Deutschland noch ganze 1,6 Millionen landwirtschaftliche Betriebe, während es heute lediglich 300.000 sind.
Doch das ist noch längst nicht alles. Früher arbeiteten auf einem Hektar Ackerfläche im Durchschnitt 29,2 fleißige Menschen. Dank der fortschrittlichen Automatisierungstechnologie sind heutzutage nur noch 3,1 Personen notwendig, um dieselbe Fläche zu bewirtschaften. Und die Leistung unserer milchgebenden Freunde – der Kühe – hat sich mehr als verdreifacht!
Immer stärkere Landmaschinen Traktoren, breitere Feldspritzen, präzisere Düngemittel und automatische Fütterungs-, Reinigungs- und Melksysteme haben die Landwirtschaft revolutioniert. Es ist faszinierend zu beobachten, wie diese Technologien die Art und Weise, wie wir unsere Nahrungsmittel produzieren, verändert haben.
Traktoren als Alleskönner
Traktoren, jene allseits bekannten Arbeitspferde des Landwirtschaftssektors, sind wahrhaftige Multitalente und das Herzstück jedes Betriebs. Sie sind unter verschiedenen Bezeichnungen wie Schlepper oder amtlich als „Zugmaschinen“ bekannt. In der Regel ist es üblich, dass jeder Betrieb mindestens zwei dieser Alleskönner besitzt. Doch bei größeren Betrieben finden sich oft noch mehr dieser vielseitigen Maschinen.
Die Hauptaufgabe eines Traktors besteht darin, die verschiedenen landwirtschaftlichen Arbeitsgeräte wie beispielsweise Pflüge, Eggen, Sämaschinen oder Düngerstreuer anzutreiben. Hierfür werden diese entweder am Fahrzeug angebaut oder angehängt. Darüber hinaus sind Traktoren auch bestens geeignet, um Anhänger zu bewegen. Sei es, um die Getreideernte abzufahren oder das Güllefass auf den Acker zu befördern. Wenn ein Traktor mit einem Frontlader ausgestattet ist, können sogar Strohballen und andere Güter problemlos verladen werden.
Die Evolution der Traktoren in den letzten 120 Jahren war nicht nur auf ihre Leistung beschränkt, sondern erstreckte sich auch auf den Komfort, den sie bieten. In vergangenen Zeiten, vor etwa 60-70 Jahren, kämpften Landwirte gegen die Elemente auf harten Blechsitzen und rudimentären Schleppern mit lediglich vier bis fünf Vorwärtsgängen. Wie sich die Zeiten geändert haben! Heutzutage ist es Standard, dass Landwirte in vollklimatisierten, geräuschisolierenden und luxuriös gefederten Fahrerkabinen reisen. Mit 40 oder sogar mehr Vorwärtsgängen oder einem stufenlosen Getriebe sind sie für alle Eventualitäten gewappnet. Und als ob das nicht genug wäre, verfügen viele moderne Traktoren über GPS-gesteuerte Navigationssysteme, die eine Person quasi überflüssig machen.
Maschinen für die Ernte
In der Landwirtschaft gibt es eine Erntemaschine, die selbst unter Laien bekannt ist: der Mähdrescher. In einer unglaublich kurzen Zeit kann dieser gigantische Koloss mehrere Tonnen Getreide und andere Kulturen, die Samen tragen, ernten. Sein Name ist Programm, denn der Mähdrescher vereint viele unterschiedliche Arbeitsprozesse in einer einzigen Maschine, wie zum Beispiel:
- mähen und ausdreschen der Samen
- reinigen der Körner
Nach dem erfolgreichen Ausdreschen wird das Stroh in dem sogenannten „Schwad“ auf einem Feld abgelegt. Alternativ kann es auch zerkleinert und über die Feldfläche verteilt werden.
Diese Erntemaschine ist ein komplexes, selbstfahrendes Wunderwerk, das Arbeitsbreiten von bis zu 14 Metern abdecken kann. Allerdings ist es kein günstiges Vergnügen, da die Anschaffung eines solchen Geräts je nach Ausführung schnell eine halbe Million Euro oder mehr kosten kann. Somit sind es meist nur landwirtschaftliche Betriebe mit viel Fläche, die sich diese Maschinen zulegen. Andere Betriebe hingegen mieten Mähdrescher – oft über Lohnunternehmer oder Maschinenringe, die häufig auch gleich eine erfahrene Fahrerin oder einen Fahrer bereitstellen.
Performante High-Tech-Maschinen in allen Bereichen der Landwirtschaft
Die Landwirtschaft hat in den letzten Jahren einen enormen technologischen Fortschritt erlebt. Es ist nicht mehr nur auf Traktoren und Erntemaschinen beschränkt, um schneller, rentabler und produktiver zu sein. In der Tat haben viele andere Bereiche der Landwirtschaft auch erhebliche Fortschritte gemacht.
Ein besonders bemerkenswertes Beispiel ist die automatische Tierfütterung. Durch den Einsatz von Maschinen, die alle Tiere automatisch erkennen und die erforderliche Ration Kraftfutter in Eigenregie zuweisen können, wird die Effizienz erheblich gesteigert. Gleichzeitig wird auch die Umwelt geschont.
Automatische Melkmaschinen sind ein weiteres Beispiel für den technologischen Fortschritt in der Landwirtschaft. Sie realisieren nicht nur alle für den Melkvorgang nötigen Arbeitsschritte voll automatisch, sondern speichern auch die Milchmenge und liefern wertvolle Daten über die die Tiergesundheit.
In den Bereichen Pflanzenschutz, Bodenbearbeitung und Aussaat zeigt sich ebenfalls eine Tendenz zur Koordination von Geräten unterschiedlicher Hersteller und zur Bewältigung verschiedener Arbeitsprozesse. So sind beispielsweise Einzelkornsämaschinen in der Lage, sich automatisch dem Fahrtempo anzupassen, um Ressourcen zu schonen. Feldspritzen werden über Satellitennavigation gesteuert und sorgen dafür, dass nur die Nutzfläche behandelt wird, um Gewässer zu schonen und Herbizide zu sparen.
Fazit
Um die Ernährung einer stetig wachsenden Weltbevölkerung zu gewährleisten, bedarf es einer kontinuierlichen Weiterentwicklung der Agrartechnologie. Wir stehen vor der Herausforderung, immer effizienter zu produzieren, um den Bedarf an Nahrungsmitteln zu decken. Aus diesem Grund wird auf eine verstärkte Forschung und Entwicklung von Traktoren mit noch höherer Leistungsfähigkeit, Techniken, die miteinander vernetzt sind, und Anbaugeräten, die präziser und wirtschaftlicher arbeiten gesetzt.